Freinet Teil 2

Selbstbestimmung der Kinder nach Freinet, bedeutet nicht nur, sie über ihr Handeln im Spiel selbstentscheiden zu lassen, sondern sie auch in Entscheidungsprozesse der Kita mit einzubeziehen. Dies geschieht auch durch sogenannte Kinderkonferenzen. In diesen können die Kleinen auch über sonst als Erwachsenthemen von ihnen ferngehaltene Entscheidungen mitreden. So beispielsweise, wenn es um die Umsetzung von Geldern geht. Sei es, dass sie mitbestimmen, welche Einrichtungsgegenstände sie gerne hätten oder welche Dinge sonst angeschafft werden sollen.
Die Grundsätze der Freinet-Pädagogik – also die Selbstbestimmung, Verantwortlichkeit, freie Entfaltung der Persönlichkeit, aber auch die kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt – lassen sich nur umsetzen, wenn diese auch tatsächlich in der Kita gelebt werden. Dafür ist diese Selbstverwaltung und das Verständnis der Kita als eine Kooperation gedacht. Die Kinder lernen dabei auch das demokratische Miteinander, gegenseitige Verantwortlichkeit und auch das Aufstellen und Einhalten von Regeln.

Die Entfaltung der freien Persönlichkeit wird in Freinet-Kitas mit verschiedenen Möglichkeiten der kreativen Gestaltung unterstützt. Ob Töpfereien oder Holzwerkstätten, Technik- und Forschungsräume, Instrumente und Handarbeiten, Tanzen und Theater – die Kinder sollen sich ausprobieren und gestalten. Dabei kommt es weniger auf das Ergebnis an, als vielmehr auf die Tätigkeit selbst. Und auch hier gilt: solange und was die Kinder möchten.
Dabei wird auch der Austausch der Kinder untereinander gefördert. Bei älteren Kindern wird dies durch eine Druckwerkstatt ermöglicht, in der die Kinder eine eigene Zeitung oder dergleichen erstellen, um sich anderen mitzuteilen und um an dem Prozess des Drucks und der Effekte des geschriebenen Wortes teilnehmen zu können. Durch Exkursionen und Experimente soll den Kinder nach Freinet ihre Umwelt näher gebracht und verständlich gemacht werden. Behandelt werden auch hier die persönlichen Interessen der Kinder.

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