Waldorf
Waldorf-Kitas – mehr als nur Holzspielzeug
Entscheidend für die Waldorf-Pädagogik ist das charakteristische Menschenbild der Einheit aus Geist, Leib und Seele. Kinder in einer Waldorf-Kita erfahren deshalb sich und die Natur auf besondere und immer auf ihre individuelle Weise.
Wer sein Kind den Erziehern und Betreuern in einer Kita anvertraut, wünscht sich, dass diese auch die grundlegenden Vorstellungen von Erziehung teilen. Die Ausrichtung auf ein bestimmtes pädagogisches Profil, erleichtert diese übereinstimmenden Ansichten und ein ähnliches Verständnis der richtigen Pädagogik. Die Waldorf-Pädagogik ist eine reformpädagogische Erziehungsrichtung – begründet von Rudolf Steiner zur vorletzen Jahrhundertwende.
Dieses Pädagogik-Verständnis fußt auf seiner anthroposophischen Weltanschauung, in der das Kind und dessen geistige Entwicklung im Vordergrund stehen. Das Menschenbild in der Waldorf-Pädagogik gliedert sich in Geist, Leib und Seele. Ein Grundprinzip der Waldorfpädagogik ist die Nachahmung. Nicht nur Kitas erziehen nach der Waldorfpädagogik – vor allem auch Schulen sind nach diesem Rudolf-Steiner-Prinzip ausgerichtet und bekannt geworden.
Dabei folgt die Pädagogik der Kitas nach dem Waldorf-Prinzip in der Regel keinem so festgelegten pädagogischen Konzept, wie es bei den Schulen der Fall ist. Die Gestaltung der Erziehung bleibt also trotz konzeptioneller Ausrichtung und grundlegender Prinzipien durch das Waldorf-Verständnis, in den Händen der einzelnen Erziehenden.
Waldorf-Pädagogik in der Kita-Praxis
In der Waldorfpädagogik findet ein besonderer Bezug zur Natur statt, der auch in einer Kita mit dieser Ausrichtung besondere Berücksichtigung findet. Durch Waldspaziergänge und Ausflüge soll die Natur direkt erfahren und erkundet werden. Dabei sind die Jahreszeiten zentrales Thema. Nicht nur der Rhythmus der Jahre findet Beachtung – auch der Rhythmus der Kinder, die die Kita besuchen. So wird nach dem Konzept der Waldorfpädagogik Wert auf einen geregelten und festen Tagesablauf gelegt, an den sich die Kinder gewöhnen und orientieren können. An festen zeitlichen Abläufen wird auch über mehre Tage festgehalten – so etwa durch geplante Wochenabläufe mit gewohnten Elementen. Diese vertrauten Abläufe sollen Sicherheit und Halt schaffen.