Freinet
Freinets Kinderkonferenzen
Selbstbestimmung heißt auch mitbestimmen: in Kitas der Freinet-Pädagogik dürfen Kinder nicht nur selbst entscheiden, was sie spielen. Sie dürfen sich frei entfalten und in Kinderkonferenzen über Themen reden, die anderswo nur von Erwachsenen besprochen werden.
Das oberste Gebot für Kinder, die eine Kita besuchen, die sich der Freinet-Pädagogik verschrieben hat, heißt Selbstbestimmung. Es findet keine frontale Ansprache durch die Erzieher statt, die die Kinder in eine Richtung lenken. Stattdessen sollen die Kinder im Sinne des Freinet-Profils, so viel wie möglich selbst bestimmen und eigenständig agieren. Auch im Bezug darauf, was sie spielen, womit sie sich beschäftigen und wie lange sie dies tun. Das Kind steht im Mittelpunkt der Betreuung in einer Freinet-Kita, deren Kindergruppe als eine Kooperation oder kleine Genossenschaft verstanden wird. In den Kinderkonferenzen können die Kleinen auch bei Entscheidungen, die ihre Kita betreffen mitbestimmen.
Die bei Freinet großgeschriebene freie Entfaltung der Persönlichkeit wird in den Freinet-Kitas durch Musizieren, Malen und Schreiben gefördert – aber immer so und so lange wie es das Kind möchte. Auch spezielle Freinet-Spiel-Materialien werden eingesetzt, um Kindern die freie Entfaltung zu ermöglichen, um sie zu Selbstbestimmtheit und Verantwortung als auch gegenseitiger Verantwortlichkeit zu erziehen.
Entstehung der Freinet-Pädagogik
Ceslestin Freinet entwickelte seine Pädagogik zusammen mit seiner Frau im Jahr 1920 – ihre Ideen sollten die gängige Pädagogik reformieren. Kinder sollten selbstbestimmter Handeln können, als Individuum ernst genommen werden und demokratisch mitbestimmen können, um verantwortliche Persönlichkeiten zu werden. Neben den Freinet-Schulen, die nach seiner Lehre ausgerichtet wurden, gibt es in Deutschland seit 1979 auch Kitas, die die Theorien Freinets anwenden.